Das Gelände

Was ist das?

Im Ortsteil Munkwolstrup der Gemeinde Oeversee liegt ein ca. 2 ha großes Parkgelände, das sich etwa zu gleichen Teilen nördlich und südlich des Munkwolstruper Weges erstreckt. Hier können sieben imposante Großsteingrab-Anlagen aus der Jungsteinzeit (4.200 – 1.700 v. Chr.) besichtigt werden, drei im nördlichen Gelände und vier im südlichen Gelände. Eine besondere Attraktion stellt das rekonstruierte, 70 m lange Großsteingrab („Langbett“) unmittelbar am Eingang zur südlichen Parkfläche dar. Es ist bis heute eines der größten rekonstruierten Objekte dieser Art in Nordeuropa.

Zur Parkanlage gehören ferner ein Info-Pavillon, ein großer PKW-Parkplatz, vorbildlich gepflegte sanitäre Einrichtungen und mehrere über das gesamte Gelände verteilte, zum Verweilen einladende rustikale Tisch-Bank-Ensembles. Die Pflege der gesamten Einrichtung liegt in Händen der ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Förderkreises Arnkiel-Park Munkwolstrup e.V., ebenso die Vermittlung des archäologisch-fachlichen und kulturhistorischen Informationsangebotes. Hierfür stehen vor Ort zwei von Besuchern zu nutzende Einrichtungen zur Verfügung:

Das „Langbett“

Der zugängliche Innenbereich des rekonstruierten „Langbettes“ mit der auf sieben Info-Tafeln realisierten Darstellung einer Zeitreise durch fünf Jahrtausende Großsteingrabgeschichte.

Das „Langbett“

Der zugängliche Innenbereich des rekonstruierten „Langbettes“ mit der auf sieben Info-Tafeln realisierten Darstellung einer Zeitreise durch fünf Jahrtausende Großsteingrabgeschichte.

Der Info-Pavillon

mit seinem umfangreichen Informationsangebot zur Archäologie – und hier speziell zum Phänomen der Großsteingräber („Megalithik“) und ihren kulturhistorischen Begleiterscheinungen –, Landeskunde und zum Förderkreis Arnkiel-Park mit besonderer Darstellung der Möglichkeit zur Übernahme von Steinpatenschaften.

Der Info-Pavillon

mit seinem umfangreichen Informationsangebot zur Archäologie – und hier speziell zum Phänomen der Großsteingräber („Megalithik“) und ihren kulturhistorischen Begleiterscheinungen –, Landeskunde und zum Förderkreis Arnkielpark mit besonderer Darstellung der Möglichkeit zur Übernahme von Steinpatenschaften.

„Eine Meile Süden vor Flensburg / bey dem Krug Bilschou / im Kirchspiel Oversee liegen an der Heerstrassen verschiedene ansehnliche Heyden-Gräber. Das erste ist 130. Schritt lang / und 10. Schritt breit / da sind gestanden 60. Steine / auff jeder Seiten / und fünff grosse Steine als Felsen an jedem Ende. Das ander Begräbnis ist 60. Schritt lang / und 20. Schritt breit / an jeder Seiten sind gestanden 30 Steine / an jede Ende 10 grosse Steine. Das dritte Begräbnis ist 90. Schritt lang / und 10. Schritt breit / an jedem Ende stehen fünff / und an jeder Seiten 50. Steine. An der Seiten liegt noch ein Grab, 40. Schritt lang / und 10. Schritt breit / da fünff Steine an jedem Ende / und 23. Steine an jeder Seiten stehen.“

Apenrader Propst M. Troels Arnkiel

„Eine Meile Süden vor Flensburg / bey dem Krug Bilschou / im Kirchspiel Oversee liegen an der Heerstrassen verschiedene ansehnliche Heyden-Gräber. Das erste ist 130. Schritt lang / und 10. Schritt breit / da sind gestanden 60. Steine / auff jeder Seiten / und fünff grosse Steine als Felsen an jedem Ende. Das ander Begräbnis ist 60. Schritt lang / und 20. Schritt breit / an jeder Seiten sind gestanden 30 Steine / an jede Ende 10 grosse Steine. Das dritte Begräbnis ist 90. Schritt lang / und 10. Schritt breit / an jedem Ende stehen fünff / und an jeder Seiten 50. Steine. An der Seiten liegt noch ein Grab, 40. Schritt lang / und 10. Schritt breit / da fünff Steine an jedem Ende / und 23. Steine an jeder Seiten stehen.“

Apenrader Propst M. Troels Arnkiel

Wie kam es dazu?

Diese Notiz verfasste der Apenrader Propst M. Troels Arnkiel 1690 für sein 1702 erschienenes Buch „Cimbrische Heyden-Religion“, Bd. II (ebd., S. 274). Sie lokalisiert auch heute noch recht präzise die zum archäologisch-landeskundlichen Arnkiel-Park ausgestaltete Stätte mit sieben Großsteingräbern ca. 7,5 km südlich von Flensburg. Arnkiel beschrieb seinerzeit aber nur vier der am Ort vorhandenen Großsteingräber. Es ist daher zu vermuten, dass weitere Anlagen wohl schon zu stark zerstört waren, als dass er sie noch als solche erkennen konnte. Dennoch ist seine Beschreibung für die moderne Archäologie von unschätzbarem Wert, da er offenbar vier der Großsteingräber in unversehrtem Zustand angetroffen und so der Nachwelt bauliche Details überliefert hatte.
Seit den Tagen Arnkiels wurden aber auch die von ihm beschriebenen vier Großsteingräber bis auf Reste der einstigen Erdhügel beseitigt, sei es zur Steingewinnung für den Hausbau im benachbarten Dorfe Munkwolstrup (18. Jh.), zur Pflasterung der nahen, ab 1832 gebauten Chaussee von Schleswig nach Flensburg und wohl auch zur Errichtung der beiden „Österreicher-Denkmäler“ von Sankelmark, mit denen an die Kampfeshandlungen im zweiten deutsch-dänischen Krieg vom 6. Febr. 1864 erinnert wird.

Mit der Neuregelung archäologischer Belange durch das aktuelle Denkmalschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein wurden die sieben als Ruinen erhaltenen Munkwolstruper Großsteingräber – sechs sogenannte Langbetten und ein Rundhügel – unter Schutz gestellt und damit zumindest in ihrem überlieferten Zustand stabilisiert.
In der Zeit von 2000 – 2002 fand eine amtliche archäologische Ausgrabung eines der Munkwolstruper Großsteingräber statt. Es handelt sich dabei um das erste von Arnkiel beschriebene Objekt. In der aktuellen Landesaufnahme (LA) der archäologischen Denkmäler Schleswig-Holsteins trägt es heute die Bezeichnung „Munkwolstrup LA 31“.  Es wurde 2002 gemäß den Ergebnissen der Ausgrabungen und in Abgleich mit der recht präzisen Beschreibung Arnkiels rekonstruiert. Sein heutiges Erscheinungsbild entspricht mit Ausnahme des zur Präsentation im südlichen Teil errichteten Zuganges dem von seinen einstigen Erbauern gewolltem!
Die Folgejahre ab 2002 standen für das ca. 2 Hektar große Gelände unter dem Motto „Entwicklung zu einem archäologisch-landeskundlichen Park“. Hierfür wurden sowohl ein Gestaltungskonzept als auch eine wissenschaftliche Präsentation erarbeitet. Mit der Eröffnung des Arnkiel-Parks am 12. Mai 2007 fanden diese Arbeiten ein (vorläufiges) Ende. Seither konzentriert sich der Förderkreis Arnkiel-Park Munkwolstrup e.V. auf die Pflege, Erhaltung und Präsentation des Geländes, zu dessen Attraktionen das rekonstruierte Langbett LA 31 gehört.

Der Radlader

Bei der Rekonstruktion des Langbettes kam ein Radlader zum Einsatz. Dem Geschick seines Fahrer ist es zu verdanken, das die tonnenschweren Steine sehr präzise aufgestellt werden konnten.

Der Radlader

Bei der Rekonstruktion des Langbettes kam ein Radlader zum Einsatz. Dem Geschick seines Fahrer ist es zu verdanken, das die tonnenschweren Steine sehr präzise aufgestellt werden konnten.